Vereinsgeschichte
Ein Aushang an der Tullahalle brachte die Sache 1975 ins Rollen:
"Turnverein will eine Abteilung Judo gründen..."
Initiator und Gründervater war Rudolf Höhn, der in Maximiliansau ein Haus gebaut hatte. Er kam, wie seine Mitstreiter Franz Blum und Manfred Hansmann, vom Postsport-Verein in Karlsruhe. Eine vom Postsport-Verein geliehene Judomatte wurde in den Räumlichkeiten des alten Schulhauses in der Amalienstraße im Februar 1975 erstmals ausgelegt, und zwar direkt auf dem Betonboden.
Die Örtlichkeit war für heutige Verhältnisse bescheiden, zunächst stand keine Duschmöglichkeit zur Verfügung. Als diese später behelfsmäßig installiert wurde, mussten sich Männer und Frauen nacheinander mit einer Dusche zufriedengeben.
Am 04.04.1975 begannen die ersten Anfängerkurse: "Wir sind dem Ansturm kaum gewachsen. Der Schulraum ist wegen Heizungsumbau eiskalt. Das Schwitzwasser läuft an den Wänden herunter. Ca. 50 Kinder und 50 Jugendliche tummeln sich jeweils auf der Matte. Wir müssen einen weiteren Übungsabend einführen. Hoffentlich geben noch einige auf, ist unser Wunsch."
(Original-Zitat aus alten Unterlagen)
Vom 4. bis 6. Oktober 1975 wurde dann in der Tullahalle eine große Gründungsfeier veranstaltet, an der auch die südkoreanische Judo-Nationalmannschaft, die sich auf einer Trainingsreise durch Deutschland befand, teilnahm. Nach etwa einem Jahr wurde für viel Geld eine neue Judo-Matte gekauft und dann auf einem eigens errichteten Schwingboden aus alten Autoreifen und Spanplatten befestigt. Die Matte konnte nach dem Training liegen bleiben.
Die Resonanz auf die bis dahin in Maximiliansau unbekannte Sportart war überwältigend. Man entschloss sich daher sehr bald, einen eigenen Verein zu gründen. Dies wurde dann am 12. 12.1975 in die Tat umgesetzt. Der Verein hieß anfänglich noch Budo-Sport-Verein, weil Budo als Sammelbegriff für alle asiatischen Kampfsportarten dient. Zum besseren Verständnis haben wir dann allerdings einige Jahre später den Verein in Judo-Verein umbenannt.
Auch aus Wörth war der Zuspruch hauptsächlich von Frauen und Jugendlichen sehr hoch. Da die Turnhalle des Gymnasiums genutzt werden konnte, wurden dann auch dort Trainingsstunden eingerichtet und bis Ende der Achtziger Jahre betrieben.
Der Trainingsbetrieb wurde immer intensiver, so dass im Laufe der Jahre dienstags, mittwochs, donnerstags und freitags trainiert werden konnte. Eine Besonderheit hatte das Erwachsenentraining: Es endete nie mit dem Abgrüßen, sondern immer mit einer theoretischen Nachbereitung in einer der zahlreichen Maximiliansauer Gaststätten. Eine Tradition, die mittlerweile in Vergessenheit geraten ist ...
Auf alle Aktivitäten und Ereignisse in den letzten 37 Jahren einzugehen wäre schon aus Platzgründen nicht möglich. Dafür bitten wir um Verständnis. Einige sollen aber zumindest erwähnt werden, wie z.B. Faschingsfeiern im alten Dojo, die vielen tollen Vereinsausflüge, lustige Nächte im vereinseigenen Beduinenzelt, Grillfeste, Wanderungen, Teilnahme am Ball des Sports, Weinfeste, gemeinsame Vereinsmeisterschaften mit dem Judo-Club Hagenbach, Teilnahme an Judo-Meisterschaften, Teilnahme an den Stadtmeisterschaften im Minigolf und im Schießen, Schwimmen am Baggersee, Besuch der Eislaufhalle, Judo-Safaris, Judo-Sportabzeichen, zahlreiche Judo-Sommerlager in diversen Jugendherbergen, etc.